Panantukan

Das Panantukan ähnelt im wesentlichen dem westlichen Boxen. Allerdings bedient man sich hier eines weit aus größerem Arsenals an Möglichkeiten. Neben Schlägen mit der Faust gibt es auch Techniken mit Ellenbogen, Hammerfaust und Handknöcheln. Weiterhin ist das Ziehen und Drücken des Gegners erlaubt, um den Gegner zu stören, und so seine Schläge besser einsetzen zu können.

Des Weiteren findet man im Panantukan auch Beintechniken wie Fußfeger, Knietechniken und Übergänge in das Wrestling. Panantukan ist kein Wettkampfsport und somit auch an keine Regeln gebunden.

Das Panantukan Training ist aufgrund des strukturierten Trainingskonzepts leicht erlernbar und birgt kaum Verletzungsrisiko. Im Vordergrund steht das Konditionstraining mit Pratzen, Boxsäcken und Sparring-Übungen.
 

Die waffenlose Philippinische Kampfkunst

Panantukan oder Filipino Boxing ist eine eigenständige und waffenlose  Philippinische Kampfkunst. Es wird auch als "schmutziges" Boxen bezeichnet, da es nicht es keine sportlichen Regeln kennt und Techniken beinhaltet die im Sport zu schweren Verletzungen führen würden. Seinen Ursprung findet Panantukan in dem Philippinischen Kali und dem westlichen Boxen.

Gerade das Verständnis der verschiedensten Kampfsituationen, Distanzen und taktischen Grundlagen sind jedoch ein wichtiger Baustein der Philippinischen Kampfkünste.

Panantukan beinhaltet Techniken wie Schläge mit den Fäusten und offenen Händen, mit dem Unterarmen, Ellenbogenstöße, Hebeln, Kopfstöße, Augenstiche, ziehen und stoßen des Gegners, Schläge auf Muskeln,  Kniestöße und Tritte,  sowie Techniken um das Gleichgewicht des Gegner brechen und die unterschiedlichsten Arten von Würfen und Fegern.

Panantukan ist ein vollständiges und kompaktes waffenloses Kampfkunstsystem, es beinhaltet alle für den Kampf relevanten Aspekte der waffenlosen Verteidigung. Neben des Erlernen von Techniken wird großer  Wert auf die Verinnerlichung und Umsetzung der Prinzipien gelegt. Besonderer Wert wird beim Training aber auch auf Timing, Schnelligkeit, Sensitivität, Gleichgewicht, Stärke, Koordination, Entschlossenheit und  Durchhaltevermögen gelegt. Im Training werden dynamische Angriffe, Konter und Gegenkonter, Drills, Flows, Schlagkombinationen, Sparring (fortgeschrittenen Level) und mit Focus Mitts trainiert. Ziel ist es, alle Techniken in einem "Flow" Fluss anwenden zu können.

In den Philippinischen Kampfkünsten ist die Waffe lediglich ein Ersatz für die waffenlose Hand. Viele Techniken unterscheiden sich nicht in ihrer Bewegung mit oder ohne einer Waffe. Viele der Angriffs- oder Verteidigungstechniken werden gleichzeitig durchgeführt (z.B.: Block und Schlag) und erreichen so eine höhere Effizienz.

Panantukan basiert auf der Basis offensiven Verteidigung. Durch die technische Präzision ist es möglich, die Schlagversuche des Gegners bereits im Ansatz zu kontrollieren. Die Bewegungsabläufe werden ständig trainiert und  gefestigt um sie jederzeit abrufen zu können.

Im Panantukan werden alle Körperwaffen eingesetzt (wie Knie, Ellenbogen, Kopfstoß usw.), was es wiederum auch so effektiv macht. Somit ergeben sich auch unterschiedlichste Wege die zum Ziel führen und Kampfentscheiden sein können.

Ein spezielles Merkmal ist, dass im Panantukan versucht wird, die Angriffshand oder -bein außer Gefecht (brechen, ausrenken, Gunting usw.) zu setzen und somit einen Entscheidenten Vorteil daraus zu ziehen.

Die Besonderheiten des Panantukan sind aber auch Position oder der Winkel zum Gegner, die optimale Kraftentwicklung, ausgefeilte Beinarbeit und ein großes Technikrepertoire.

Ein wichtiges Prinzip im Panantukan ist die Grundregel der "Manipulation". Durch das Pushen, Pullen und Trapping wird der Gegner in eine Position gebracht, die es ermöglicht ihn leichter zu kontrollieren und weiter zu attackieren.